Linus Pauling wurde in der Öffentlichkeit vor allem durch sein engagiertes Auftreten gegen den Test von Nuklearwaffen in der Atmosphäre bekannt. In den 40er Jahren war man sich kaum über die Auswirkungen solcher Tests auf die Menschen bewusst, zum Teil auch durch gezielte Fehlinformationen der Regierungen, die Programme zur Entwicklung von Nuklearwaffen betrieben.
Pauling gelang es, den Menschen in allgemein verständlicher Sprache von der Gefahr des Neutronenflusses in der Atmosphäre, bei dem Stickstoff in radioaktiven Kohlenstoff C-14 umgewandelt wird, zu überzeugen. Zellen sind aus Kohlenstoff aufgebaut, so dass der Ersatz des natürlichen, nicht radioaktiven C-12 durch das gefährliche C-14 leicht erfolgen kann.
Pauling musste sich für seine Aufklärungskampagne gegen Nuklearwaffen, für die er unter anderem eine von 11.000 Naturwissenschaftlern unterzeichnete Resolution entwarf, viele Repressalien gefallen lassen, die sogar soweit gingen, dass die amerikanische Regierung ihm seinen Reisepass entzog.
Ohne den Aufschrei der Öffentlichkeit gegen dieses Vorgehen hätte Pauling nicht zur Nobelpreisverleihung 1954 fahren können. Doch hatten Paulings Bemühungen um die Menschheit Erfolg: 1963 wurde ein Staatsvertrag gegen oberirdische Atomwaffentests unterzeichnet, der an dem Tag in Kraft trat, als die verspätete Verleihung des Friedensnobelpreis für das Jahr 1962 an ihn bekannt gegeben wurde.
Pauling erweiterte seine Forschungen auch auf das Gebiet der Medizin und gründete 1973 ein Institut für Wissenschaft und Medizin in Stanford, Kalifornien. Mit seiner selbst praktizierten und noch heute sehr kontrovers diskutierten Theorie, dass die Einnahme großer Mengen von Vitamin C vor Krebs, Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen würde, wurde er auch auf diesem Gebiet berühmt.
Linus Pauling starb am 19. August 1994 im Alter von 93 Jahren.
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