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Oliver Reiser

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Ohne Chemie...ist alles Nichts!

Oliver Reiser

Die Aussage OHNE CHEMIE ist zum Qualitätsmerkmal geworden. Doch macht eine solche Aussage überhaupt Sinn?
© Chemie-im-Alltag 2001.

Jeden Morgen kam ich auf dem Weg zur Universität am Plakat des Bäckermeisters Lang vorbei, der sein frisch gebackenes Brot anpreist "ohne Chemie". Und vielleicht erinnern Sie sich noch an die Fernsehwerbung für Babynahrung von Claus Hipp, der will "dass unsere Babys gesund aufwachsen, ohne Chemie". Der Ausspruch ohne Chemie ist heutzutage zu einem Qualitätsmerkmal geworden, ohne dass wir uns über die Absurdität und Falschheit dieser Aussage bewusst werden.

Zunächst einmal sind alle Prozesse, bei denen sich Stoffe ineinander umwandeln, chemische Vorgänge, sei es, dass wir Sauerstoff zum Atmen benötigen oder dass uns ein Tumor oder ein Krebsgeschwür das Leben nimmt.

Chemie im Backofen

Brot backen ist sicherlich einer der ältesten, durch die Menschheit angewendeten chemischen Prozesse überhaupt, und Mehl, Hefe, Salz, und Zucker sind allerorts gängige Chemikalien. Ein weiteres, schwer auszuräumendes Vorurteil ist die Annahme, dass alle chemischen Prozesse, die von der Natur hervorgebracht werden, gut sind, vom Menschen angewendete chemische Reaktionen dagegen stets zu etwas Schlechtem führen. Mitnichten! Denken Sie nur einmal an die vielen Menschen, die mit schweren Krankheiten, also einer chemischen Fehlfunktion, belastet sind, und dies ist nicht eine Folge der modernen Zivilisation. Die Pest und Cholera haben im Mittelalter nahezu ganz Europa ausgerottet, und schon in der Bibel, Exodus 7:20-21, war zu lesen:

...und das Wasser im Fluss verwandelte sich in Blut. Und die Fische im Fluss starben; und der Fluss stank und die Ägypter konnten das Wasser des Flusses nicht trinken...

Heute weiß man, dass es sich um das plötzliche, massive Aufblühen einer bestimmten Rotalge im Meer handelte (Abbildung rechts, zur Vergrößerung anklicken), die ein für Mensch und Tier tödliches Nervengift enthielt.

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