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Andererseits findet Herr Dr. Westerwelle aber nicht die Zeit, auf eine Anfrage der Gesellschaft der deutschen Chemiker (GDCH), wie denn seine Äußerung zu verstehen war, persönlich zu antworten. Immerhin lernen wir aus seinem Büro, dass sich die FDP umfassend zur Bildung bekennt.
Welche Bildung ist denn tatsächlich gemeint? Naturwissenschaften ja offensichtlich nur als Lippenbekenntnis des Parteiprogramms, aber nicht als Lippenbekenntnis des Parteivorsitzenden. Wenn ich mir die Anredezeile der Antwort ansehe (Abbildung links, zur Vergrößerung anklicken) kann es mit der deutschen Sprache auch nicht so ernst genommen werden. Und Bildung im IT-Bereich – mehr Megaherz für unsere Kinder – scheint auch nicht in der Parteizentrale zum Einsatz zu kommen, denn ein richtig eingestelltes Grammatikprüfprogramm protestiert lauthals bei einem solchen Satzbau.
Für Themen der Naturwissenschaften, der Mathematik oder der Sprachen zu begeistern, ist der beste Weg, die Bildung unserer Schüler und Studenten in Zukunft zu verbessern. Dabei kommt es gar nicht so darauf an, gewisse institutionalisierte Lehrkataloge abzuarbeiten. Wir müssen die Faszination an Bildung wecken, der Erfolg der Quizsendungen in Deutschland zeigt doch, dass grundsätzlich Interesse an Wissen besteht. Dazu gehört aber vor allem auch ein klares Bekenntnis unserer in der Gesellschaft angesehenen Spitzenpolitiker und Prominenten, die doch als Multiplikatoren gerade bei den jungen Leuten wirken.
Herr Dr. Westerwelle, das Wissen um den Zitronensäurezyklus ist nicht sinnlos! Vielleicht hat man Ihnen das nur nicht richtig vermitteln können, und für eine bessere und interessantere Darstellung von Sachverhalten in Schule und Universität haben Sie meine volle Unterstützung.
Stellen Sie doch eine Anfrage an mein Portal, ich versuch es dann mal mit dem Zitronensäurezyklus! Schon allein die Farbe der Zitrone müsste Ihnen doch gefallen.
Quellennachweis Briefwechsel:
Nachrichten aus Chemie und Technik 2002, 50, 963.
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