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Die schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Ein absolut sicherer Schutz vor gefälschten Medikamenten ist fast nicht zu gewährleisten. Solange die Fälschung gut gemacht ist und Verpackung und Beipackzettel von einem bekannten Anbieter sorgfältig kopiert wurden, kann selbst ein Experte eine Fälschung nur durch eine aufwendige chemische Analyse des Medikaments überprüfen.
Eine weitere Gefahr tut sich auf. Studien von neuen Medikamenten können in der Regel preiswerter in Entwicklungsländern durchgeführt werden. Auch solche Studien wurden teilweise mit gefälschten Wirkstoffen durchgeführt. Die Ergebnisse aus diesen Studien bilden aber die Grundlage für die Zulassung der Arzneimittel, so dass durch die Fälschungen auch falsch oder nicht wirkende Medikamente bei uns auf den Markt gelangen könnten.
Die Pharmaindustrie arbeitet momentan fieberhaft an einem Standard, ihre Medikamente fälschungssicher zu machen. Ein diskutiertes Konzept ist die Überprüfung per Radiofrequency Identification (RFID), bei denen Medikamentenverpackungen mit einem Radiofrequenzsender ausgestattet werden, in dem die Herkunft der Medikamente fälschungssicher einprogrammiert wird und bei Bedarf wieder ausgelesen werden kann. Auf diese Weise soll es möglich werden, den Vertrieb eines Medikaments lückenlos zu dokumentieren.
Momentan verwenden viele Hersteller Hologramme, ähnlich wie man sie auf Geldscheinen findet, um Verpackungen als echt auszuweisen. Doch wie soll man sich als Verbraucher die vielen, unterschiedlichen Kennzeichnungen, die für jedes Medikament anders sind, merken?